PAUCKSCH Hermann [ I ] [1816-1899]

Hermann Paucksch Eigentlich: Hermann [Johann Gottlieb] Paucksch. Industrieller und Philanthrop. Stadtabgeordneter und Ehrenbürger der Stadt Landsberg/Warthe. Am 13. April 1816 im Landsberg/Warthe (jetzt Gorzów Wlkp.) geboren und am 5. März 1899 dort verstorben.

Gilt als Gründer der ersten industriellen Anlage in Zawarcie (der Brückenvorstadt), die im Jahre 1846 von der Poststraße (heute ulica Hewelańska) verlagert wurde und war der Beginn einer großen Fabrik für Kessel- sowie Dampfmaschinenbau. Er gründete Gesellschaften, änderte den Namen der Firma und hat die Fabrik erweitert. Jedoch blieb er weiterhin der Maschinenbauindustrie treu. Im Jahre 1863 eröffnete er zusammen mit dem Berliner Industriellen Johann H. Freund ein Werk unter dem Namen Paucksch & Freund (bekannt als Kommanditgesellschaft Paucksch & Freund KG) und baute das Werk nach dem Brand 1893 als H. Paucksch AG wieder auf. Im Juni 1874 hat seine Fabrik den 1.000sten Dampfkessel produziert. Aus diesem Anlass hat er eine Pensions- und Invalidenkasse gegründet. Er war einer von den ersten Fabrikanten der in diesem Ausmaß ein Schutzsystem für Arbeitnehmer eingeführt hat. Staatliche Vorschriften über ähnliche Sozialsysteme sind erst sieben Jahre später in Kraft getreten. Ähnliche Entscheidungen zum Schutz der Arbeitnehmer nahm bald darauf ein anderer Landsberger Fabrikant, Inhaber der JutefabrikMax Bahr, vor. Hermann Paucksch wurde im Jahre 1891 Ehrenbürger der Stadt und zu seinem 80. Geburtstag (1896) hat er ihr einen Springbrunnen gestiftet (auch Paucksch Springbrunnen genannt). Ein Jahr später hat er selbst auf dem Markt, in der Nähe der St. Marienkirche, ihre feierlicher Übergabe vorgenommen.

Er hat in einem Hauskomplex in der Dammstraße Nr. 62-67 (heute ulica Grobla), nahe seiner Fabrik, gewohnt. Für sich und seine Familie hat er 1875 ein Schloss (bekannt als Paucksche Villa) gebaut. In ihm befand sich bis 2014 das Stadtkulturhaus. Hermann Paucksch ist im März 1899 gestorben und im Familiengrab, auf dem evangelischen Friedhof, beigesetzt. Die Nachkriegsgeschichte dieses Grabmales ist unbekannt. Reste des Friedhofes überlebten bis 1977. In den Jahren 1972-1974 wurde an dieser Stelle der Kopernikus Park gebaut. Beim Bau einer neuen Straße durch den Park wurden im Jahre 2006 während der Exhumierungsarbeiten Fragmente des Grabes der Familie Paucksch gefunden.

Zwei Jahre nach seinem Tod – 13. April 1901 – wurde am Ausgang der Brücke an der Warthe ein Denkmal für Hermann Paucksch, gefertigt vom Springbrunnen-Designer und -hersteller Bildhauer Cuno von Uechtritz–Steinkirch, enthüllt. Auf Entscheidung der damaligen deutschen Behörden wurde das Denkmal im Jahre 1941 für militärische Zwecke demontiert und eingeschmolzen (1942).

Paucksch hatte mehr als 10 Kinder. Unter ihnen waren direkte Erben und Geschäftsführer der Fabrik H. Paucksch AG, wie Hermann [II] und Otto.

Viele Nachkommen dieser Familie leben heute in Deutschland. Sie haben wiederholt Gorzów Wlkp. besucht. Aus Anlass der Inbetriebnahme des renovierten Springbrunnens, im Jahre 1997, waren der Enkel von Herman, Eberhard Pauksch, und der Urenkel, Wolfhart Paucksch, Ehrengäste. Die Nachkommen der Familie Paucksch haben im Mai 2002 im Stadtkulturhaus, früher Wohnsitz der Paucksch, ein Familientreffen organisiert. [ Angaben vom: 17.07.2011 ]

Kazimierz Ligocki / Fotos: Archiv
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Quellen: [1] – Wolfhart Paucksch; [2] - „Encyklopedia Gorzowa“ – Jerzy Zysnarski – 2007; [3] - "Nowa Marchia" – Zeszyty Naukowe 9/2011 - [darin: Jerzy Zysnarski]

Position [2] und [3] aus den Beständen der Wojewódzka i Miejska Biblioteka Publiczna im. Z. Herberta w Gorzowie Wlkp.