Einer der Symbole von Gorzów Wlkp. wurde der Stadt vom Landsberger Unternehmer und Philanthropen Hermann Paucksch [I] aus Anlass seines 80. Geburtstages im Jahre 1896, gespendet.
Dieser Springbrunnen wurde von dem Bildhauer Cuno von Uechtritz–Steinkirch im Jahre 1897 entworfen und gebaut. Er wurde im Zentrum der Stadt auf den Alten Markt in der Nähe der St. Marienkirche (heute Kathedrale) platziert. Der Name weist auf seinen Stifter hin. Er präsentiert die Figur einer Frau, die mit einem Tragejoch auf den Schultern mit daran hängenden Eimern, sowie zu ihren Füßen sitzende Kinder. Diese Figuren sollen den Fleiß der Landsberger Bürger, die lebensspendende Warthe, die Industrie, die Fischerei und die Schifffahrt symbolisieren. Die erste Skulptur hat 1.575 Kilo gewogen. Die feierliche Übergabe des Brunnens wurde am 20. Juni 1897 durch Hermann Paucksch selbst vorgenommen. Ab 1936 wurde unter dem Springbrunnen die Städtische Toilette platziert.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Springbrunnen abmontiert und für die Kriegszwecke geschmolzen worden. Die Einwohner haben viele Jahre behauptet, dass die Figuren von den sowjetischen Soldaten nach der Befreiung der Stadt geraubt wurden. Tatsächlich wurde der Paucksch Springbrunnen bereits 1941 von den Deutschen selbst abgetragen und eingeschmolzen (1942). Der Stadtabgeordnete, Heimatkundler und Chronist Gustav Radeke hat über das alles geschrieben. Er hat im Jahre 1942 geschrieben: 11. Juli, der Paucksch Springbrunnen: die Figuren wurden abgenommen und für die Kriegszwecke eingeschmolzen.
Über 40 Jahre hatte nur ein Sandsteinsockel den Springbrunnen dargestellt. In der zweiten Hälfte der 80iger Jahre war der Platz der Frau mit den Eimern durch 4 Figuren der Spinnerinnen besetzt. Das war ein Projekt der Bildhauerin Zofia Bilińska aus Gorzów Wlkp.. Sie gewann den Wettbewerb für einen neuen Springbrunnen. Mitte der 90-iger Jahre haben Werner Siebke (Museumskurator in Herford), sowie die ehemaligen Einwohner der Stadt Landsberg/Warthe eine Teilfinanzierung für den Wiederaufbau des Paucksch Springbrunnen, organisiert. Die neue Skulptur wurde erneut von Zofia Bilińska angefertigt. Die neue Silhouette einer Frau mit Eimern wurde durch eine besondere Kommission, die aus Landsbergern, Experten des Ministeriums für Kultur und Kunst, sowie Vertreter der Stadt bestand, akzeptiert.
Die erneute feierliche Übergabe hat am 2. Juli 1997 zum Tag 740-Jahre der Stadt stattgefunden. Bei den Feierlichkeiten waren der Enkel Eberhard Paucksch, der Urenkel Wolfhart Paucksch sowie drei Ur-Urenkel und -Enkelinnen des Springbrunnen Spenders anwesend. Im Jahre 2010 wurden die Skulpturen wieder abgebaut und eine Generalüberholung des Sockels sowie des Troges durchgeführt. Es wurden auch die unterirdischen Toiletten liquidiert. Am 22. Juni 2011 wurde der Springbrunnen wieder in Betrieb genommen. [ Angaben vom: 21.09.2011 ]