PAUCKSCH Hermann [ II ] [1854-1936]

Hermann Paucksch Eigentlich: Hermann [Johann Heinrich] Paucksch, Landsberger leitender Direktor und Ingenieur, wurde am 12. Juni 1854 in Landsberg/Warthe geboren. Gestorben ist er am 2. November 1936 in Unna (Westfalen/Deutschland). Er war der Sohn von Hermann Paucksch Senior, Gründer der H. Paucksch Maschinenbauanstalt, Generaldirektoren der Familienfabrik H. Paucksch AG für Dampfkessel & Maschinen, auch zeitweise als Paucksch & Freund bekannt.

Er war das achte Kind aus 1. Ehe des bekannten Industriellen Hermann Paucksch, Senior und Mathilde Louise, geb. Brunkow, und studierte in Karlsruhe, München sowie Dresden. Ebenso wie der Vater und Bruder Otto Paucksch (später einer der Fabrikdirektoren), gehörte er zum Verband der Deutschen Ingenieure. Etwa ab 1873 arbeitete er in der Forschungsabteilung von H. Paucksch AG und nach einem Jahr ging er für ein sechsmonatiges Praktikum nach England. Im Jahre 1884 wurde er Technischer Direktor des Betriebes. Er modernisierte die Fabrik, hat neue Maschinen und Anlagen eingeführt. Die Produktpalette hat er mit neuen, größeren Dampfkesseln und Dampfmaschinen erweitert, unter anderem auch mit ortsfesten Anlagen, Lokomobilkesseln und Flussschiffen, sowie modernen Gasmotoren auf der Basis fremden und eigenen technischen Lösungen (1888). Mit der Entwicklung und Produktion von Kartoffeltrocknungsanlagen wurde das Unternehmen Marktführer im osteuropäischen Raum.

Er war anerkannter Konstrukteur und Visionär. Viele seiner Projekte und Konstruktionslösungen wurden durch Patentrechte geschützt. Zur größten Blütezeit des Unternehmens wurden Dampfkessel, Motoren und andere Anlagen, von H. Paucksch AG produziert, sowie in Deutschland, England, Frankreich und Russland vermarktet. Den Niedergang der Dampfmaschinen voraussehend, hat er Vorbereitungen für die Produktion von Dieselmotore getroffen.

Die Entwicklung des Unternehmens wurde durch ein Feuer in den Produktionshallen im Jahr 1893, gestoppt. Die weitere Produktion wurde eingeschränkt und teilweise an anderen Standort verlegt. Er war 1901 Initiator der Gründung einer eigenen Werft für den Bau von Flussschiffen in Landsberg - Warthe, Initiator für den Bau von Wasserpumpstationen sowie dem Bau von Teilen für Anlagen zur Stromerzeugung.

In den Jahren ab ca. 1910 begann die Gesellschaft ihren Marktwert zu verlieren und wurde durch den anstehenden I. Weltkrieg zu Veränderungen der Produktion und in der Verwaltung der gezwungen. Auf Grund der immer größeren Diskrepanzen und Streitigkeiten mit dem Vorstand ist Hermann Paucksch im Jahre 1916 aus dem Unternehmen ausgeschieden.

In den Folgejahren hat er die H. Paucksch AG als selbständiger Unternehmer beraten und deren Produkte verkauft. Er hat in Landsberg/Warthe, in der Bergstraße 39 (jetzt ulica Drzymały), später in der Fernemühlenstraße 29 (jetzt ulica Borowskiego) gewohnt. Er ist aus Landsberg/Warthe nach Bromberg bzw. Oliva/Danzig weggezogen und hat die letzten Lebensjahre bei den Töchtern Anne Marie und Rosemarie in Unna (Westfalen) verbracht.

Dort ist er verstorben, seine Frau Marie Louise, geborene Simon, hingegen am 28. April 1928 in Oliva (Gdańsk). Beide wurden in Landsberg/Warthe auf dem evangelischen Friedhof beerdigt, jedoch nicht im Familiengrab sondern in einem separaten Grab. [ Angaben vom: 16.09.2014 ]

Wolfhart Paucksch / Kazimierz Ligocki
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Quelle: [1] - Wolfhart Paucksch